Marakesch – 1001 Märchen und der bedrückende Umgang mit den Tieren. Die Transportesel beispielsweise werden vor Karren gespannt und transportieren den ganzen Tag in großer Hitze Lasten von einem Ort zum Nächsten. Für diese großartige Arbeitsunterstützung werden sie extrem unwürdig behandelt. Abgesehen davon, dass sie fast alle viel zu dürr und knochig sind, werden vorhandene Wunden nicht behandelt – ein wahres Paradies für Fliegen. Und in den wenigen Pausen am Tag werden ihnen die Vorderbeine eng zusammengeschnürt, damit sie nicht weglaufen können. Dadurch entstehen immer wieder neue und tiefe offene Wunden.
Oder: In den Gassen und auf den Strassen von Marakesch wimmelt es nur so von wild lebenden Katzen, die sich ständig vermehren. Sie werden mit Allerlei gefüttert, geduldelt und gemocht, weil es so im Koran steht. Aber so richtig kümmert sich niemand um sie. Viele sind ausgemergelt und krank und warten eigentlich nur auf ihren Tod. Die vielen Katzenbabies müssen viel zu früh alleine klar kommen, weil die Mutter nicht genügend Milch hat.
Dann sind da noch die frei lebenden Hunde, die außerhalb der Medina (Altstadt) versuchen zu überleben. Sie werden nicht gemocht und auf Anordnung regelmäßig vergiftet. Hier und da werden einige von Obdachlosen gefüttert und ansonsten müssen sie sehen, was der Tag oder die Nacht für Abfälle bereithält. Ich habe mit meinem Mann und meiner Tochter einen Tag vor unserem Rückflug nach Hause 11 Welpen gefunden, die wir auf keinen Fall zurück lassen wollten. Über das Internet sind wir auf die Fondation Helga Heidrich gestoßen.
Sie hat uns sofort einen Transporter mit Fahrer geschickt, sodass wir die 11 Welpen dann zu ihr bringen konnten. Diese Rettung wäre ohne Helga nicht möglich gewesen. Die Vergiftungswelle hat wieder begonnen und die Welpen hätten das wohl nicht überlebt. Mir liegt es nun sehr am Herzen, Helga bei der Vermittlung und Versorgung ihrer geretteten Tiere zu unterstützen. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, zumindest einige ihrer Tiere, ein dem Tierwohl angepasstes Leben zu ermöglichen.