Die Mistel (Viscum Album L.) galt bei den Kelten als ein Geschenk des Himmels und war heilig. Heute gilt sie an Silvester als Glücksbringer für die Liebe zweier Menschen im kommenden Jahr. Unzählige Bräuche, Sagen und Mythen ranken sich um die himmlische Mistel. Auch soll die Mistel heilende Kräfte besitzen …

Sie wächst ganz langsam zu einem kugelig und reich verästelten, immergrünen Busch heran, und liebt es, auf weichholzigen Laubbäumen zu schmarotzen. Weil sie eigenständig Photosynthese betreibt, ist die Mistel nur ein Halbschmarotzer. Mit speziellen Saugwurzeln (Haustorien), können sie Wasser und Nährstoffe aus ihrem Wirt entziehen. Vor dem Laubaustrieb, bildet die Mistel unauffällige, gelbe Blüten, die erst im Winter, wenn das Laub der Bäume wieder abgefallen ist, zu kleinen Beeren reifen. Nicht die Beeren der Mistel sind giftig, sondern alle anderen Teile der Pflanze …

Auf einen Blick

Familie: Sandelholzgewächse (Santalaceae)
Volksnamen: Hexenbesen, Hexenkraut, Donarbesen, Geißechrut und auch Vogelchrut …
Verbreitung: Mitteleuropa – bis zu einer Höhe von 1200 m
Ursprung: Eurasien, Nordafrika, Süd- und Südostasien, China und Australien
Blütezeit: Mitte Januar bis Anfang April
Nektarwert: mittel
Pollenwert: hoch
Pollenfarbe: gelb-orange
Wuchs: kugeliger, verästelter Strauch mit einem Durchmesser von ca. 1 m
Sammelzeit: Spätherbst, Winter und Frühling
(reife Früchte zwischen November und März)
Blätter: gelbgrün, länglich, verkehrt eiförmig, lederartig
Blüten: gelblich, zweihäusig, unscheinbar
Die männlichen und weiblichen, gelblichen Blüten sind unscheinbar, duften fruchtig und werden ein bis drei Millimeter groß. Im Spätherbst sprießen klebrige, weiße Beeren hervor.
Vorkommen: gerne an Flüssen und Bächen, wo die Luftfeuchtigkeit höher ist.
Verwendung: Die Mistel als heilende Pflanze gegen hohen Blutdruck, Kreislaufbeschwerden, Verdauungs- und Stoffwechselstörungen, Verstopfungen, Depressionen, Rheuma, Arthrose, Ekzeme, blutstillende Wirkung, Übelkeit, Krebstherapie
Ausbreitung: Misteldrosseln und andere Vögel und auch Insekten fressen die weißen klebrigen Beeren, in denen sich die Samen befinden und über den Kot an den nächsten Baum geklebt. Im Frühling keimt der Samen aus und versucht, das Immunsystem des Baumes zu überwinden und mit ihm zu verwachsen. Das kann mehrere Jahren dauern, wird aber durch den Klimawandel begünstigt.
Inhaltsstoffe: Mistellektine, Viscotoxine, Poly- und Oligosaccharide, Flavonoide, Peptide und Vitamin C.
Verwendung Pflanzenteile Küche: Die Mistel ist in allen Teilen – bis auf die Beeren – leicht giftig. Da die sehr klebrigen Beeren leicht im Rachenraum hängen bleiben können, ist von einem Verzehr abzuraten.
Verwendung Pflanzenteile Heilkraft: